Alles Täuschung oder was?
Ach, wie schnell die Zeit vergeht: vor kurzem war noch April, nun schon November. April? Naja, zumindest wettertechnisch gesehen, mit all den Temperaturschwankungen und Niederschlägen. Doch auch in anderen Bereichen gab es zahlreiche Täuschungen…… zum Beispiel bei der Unterschrift unseres Ministerpräsidenten. Niemandem war vor dem Druck aufgefallen, dass anstelle dieser im Grußwort der Broschüre zum Bürgerfest am 2. und 3. Oktober immer noch der Platzhalter stand. Und von den Verantwortlichen nahezu unbemerkt hat sich auf die Ländermeile auch ein neues Bundesland eingeschlichen: Milkanien. Dort dürfen übrigens Politiker ganz offiziell durch den Kako gezogen werden.
Apropos Tiere an ungeeigneten Orten: ein Mäusebussard flog – vermutlich auf der Jagd nach Nahrung – auf der A 81 zu tief und landete im Kühlergrill eines Autos. Vielleicht hat er das mit dem „Grill“ einfach nur falsch verstanden?
Falsch verstanden hat auch die Zeitung mit den großen Buchstaben etwas. Sie präsentierte Anfang des Monats auf der Lokalseite eine absolute Sensation und echt spannende Nachricht: In Hirschlanden (Teilort von Ditzingen, Kreis Ludwigsburg) trafen eine Katze und ein Vogel aufeinander. Und es geschah – nichts.
Umso mehr Aufsehen erregten dagegen andere Tiere. Ein Schaf, das ausgebüxt war und von der Ludwigsburger Polizei gejagt wurde – erfolglos. Großes Vorbild für trickreiche Täuschungsmanöver und Versteckspiele mag da vielleicht ein anderer Mehrbeiner gewesen sein: Dieser hatte einen Mitarbeiter eines Discounters, der gerade dabei war, Bananenkisten auszupacken, gebissen. Und weil die Wunde stark anschwoll und man vermutete, das Tier könne eine gefährliche Bananenspinne sein, ließ man zunächst den Kornwestheimer Supermarkt räumen, um danach mit Science-Fiction-ähnlichen Schutzanzügen im Innern nach dem Übeltäter zu suchen. Gefunden wurde dieser erst Stunden später. Das Tier scheint die Schädlingsbekämpfer in einen Kampf verwickelt zu haben, verlor dabei ein Bein und schließlich das Leben. Doch damit war die Geschichte nicht zu Ende, denn – vielleicht wegen dem fehlenden Bein? – die Spinne täuschte noch rund zwei Wochen lang die Ermittler über ihre Gattung. Sie wollten sich bei der Bestimmung auch nicht helfen lassen, denn anders als bei Überfällen gab es kein Foto des Täters (wir haben aber trotzdem eines ;-)) Erst ein Experte in Ungarn gab dann Entwarnung: der Kornwestheimer Aufreger war eine hierzulande häufig vorkommende und harmlose Erd-Wolfspinne.
Ganz oben: Bietigheim-Bissingen. Unten: Stuttgart. |
Apropos Grenzen: in Mannheim begann jüngst ein Prozess um einen Millionenbetrug. Und dabei lernten die Beteiligten, dass es nun nicht nur ein neues Bundesland namens Milkanien gibt, sondern hier auf baden-württembergischen Gebiet auch gleich einen ganz neuen Staat: Germanitien. Dort, wo es sonst viele Staus gibt, soll er in seinem Fall sein. Ob dort bald eine Autobahnmaut eingeführt wird, ist nicht bekannt.
Vielleicht war es ja gerade diese Diskussion, die einen Lokführer so verwirrt hatte und er deshalb – vor der Einführung – noch schnell ohne Bezahlung einige Meter mehr zurücklegen wollte. Oder aber die vielen kommunizierten (Eröffnungs)termine von Stuttgart 21 haben ihn so getäuscht, dass er dachte, er könne schon durchfahren. Ach, halt, das ist doch nur erfunden. Die wahren Gründe für den ICE-Unfall sind *Trommelwirbel* nasse Gleise. Daraus kann doch eigentlich nur eines folgen: die Tieferlegung sämtlicher Gleise im Land! Alternativ kann man immer noch aufs Auto umsteigen. Dabei sollte man aber aufpassen, dass man sein Gefährt in der richtigen Garage einstellt – nicht so wie ein – Klischee olé – neu nach Bayern gezogener Porschefahrer. Und man sollte nicht versuchen, so schnell zu fahren wie ein ICE (wenn er mal fährt). Denn auch hierzulande blitzte es am Aktionstag ordentlich. Allerdings nicht in jedem Geist, denn eine vermutlich erwischte Frau ging zu der Stelle, wo zwei Geräte waren, und stolperte so ganz aus Versehen darüber. Nunja. Man kann sich in der Dunkelheit ja mal täuschen. Oder auch zwei Mal.
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