Dienstag, 26. November 2013

Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg

Manche Supermärkte künden es zwar schon seit Ende September, doch spätestens Ende November wird klar: das große Fest ist nicht mehr weit. Davon zeugen auch die vielen Weihnachtsmärkte, die in diesen Tagen eröffnen. Und das sind vielerorts nicht irgendwelche…

Das Winterdorf auf dem Schlossplatz (Foto: Julia Schweizer)
Der größte: Klar: die meisten Stände hat der Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt vom 27. November bis zum 23. Dezember. Rund 280 zählt der Veranstalter auf dem Stuttgarter Marktplatz, dem Schlossplatz, dem Karlsplatz (dort wieder mit Schwerpunkt Antik sowie dem finnischen Weihnachtsdorf), dem Schillerplatz und den Straßen dazwischen, gerechnet wird wieder mit drei bis vier Millionen Besuchern. Noch länger dauert übrigens das Wintertraum-Dorf auf dem Schlossplatz, mit angeschlossener Eisbahn (bis zum 1. Januar).

Der erste: So wie es manche Supermärkte nach den Sommerferien offenbar kaum erwarten können, dass endlich Weihnachten wird, gibt es auch einen Ort: Spiegelberg-Jux. In der kleinen Gemeinde im Rems-Murr-Kreis ist der früheste Weihnachtsmarkt – zumindest in der Region Stuttgart. In diesem Jahr war er am 16. und 17. November. Begonnen hatte alles 1989, weil ein paar Frauen aus dem Ort an vier Ständen einige Sachen verkaufen wollten – heute sind es rund 50 auf dem Dorfplatz und der Gemeindehalle.

Der letzte: Die Göppinger Waldweihnacht. Sie beginnt – für einen der großen Märkte in der Region Stuttgart – relativ spät, am 5. Dezember. Vor allem aber können diejenigen, die von Weihnachten nicht genug bekommen, dort bis zum 29. Dezember einkaufen. Geschmückt wird die Innenstadt in dieser Zeit von unzähligen Tannen – die stehen allerdings nicht so eng wie…

Der waldreichste: den gibt es nicht etwa im Schwarzwald, wo die Bäume außerhalb der Orte stehen. Sondern vermutlich im Rems-Murr-Kreis, und zwar in Rudersberg. An allen vier Adventswochenenden (jeweils freitags bis sonntags) vermitteln dort auf dem Rathausplatz unzählige Tannen den Besuchern das Gefühl, in einem Wald zu sein. Verstärkt wird das noch durch die Hackschnitzel auf dem Boden, dem weichen Untergrund eines originalen Walds nachempfunden. Einige Impressionen gibt es in diesem Video.

Der ausdauerndste: getoppt werden der erste und der letzte, sowie kombiniert mit vielen Bäumen, aber sicher von einem Ort: der Dorotheenhütte in Wolfach im Schwarzwald. Denn dort gibt es das ganze Jahr über ein Weihnachtsdorf, mit festlich geschmückten Bäumen, einem Sternenhimmel, Ständen und Häusern. Allerdings läuft dieser Weihnachtsmarkt ein wenig außer Konkurrenz, denn verkauft werden dort vor allem mundgeblasene und handdekorierte Schmuckkugeln aus Glas, aber auch weihnachtliche Deko aus Porzellan.

Der älteste: Wer hat mehr Tage insgesamt auf dem Buckel? Wohl die Dorotheenhütte. Aber bedeutend länger gibt es den landesweit ältesten Weihnachtsmarkt, den Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) für sich reklamiert. Vor mehr als 520 Jahren soll es den ersten dort gegeben haben. Diese Tradition leben die Veranstalter und deshalb finden Besucher auch heute auf dem Altdeutschen Weihnachtsmarkt kaum moderne Industriewaren an den Ständen, sondern eher Handgemachtes. Das ganze an den drei Adventswochenenden (freitags bis sonntags).

Der oberste: Höher hinaus als auf den Feldberg geht es in Baden-Württemberg nicht. Und deshalb findet sich dort auch der höchstgelegene Weihnachtsmarkt, im Teilort Altglashütten, auf etwa 990 Metern (Feldberg-Ort ist auch deutschlandweit die höchstgelegene Gemeinde). Der Termin ist am Samstag, 30. November.

Der Weihnachtsmarkt in Esslingen (Foto: Ute Hauth)
Der historischste: Der Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Esslingen verbindet einen Weihnachtsmarkt mit einem Mittelaltermarkt. Er findet statt von Dienstag, 26. November, bis Sonntag, 22. Dezember, täglich von 11.00 bis 20.30 Uhr. Besonders eindrücklich ist gerade der Mittelalterteil des Markts zwischen historischen Gebäuden abends im Dunkeln.

Der am See: Der Weihnachtsmarkt am See in Konstanz ist nicht nur am Wasser, sondern dank eines Schiffs teils auch auf dem Wasser. Dieses Jahr wegen des Konziljubiläums aber nicht auf dem Konzilvorplatz, ab kommendem Jahr ziehen sich die Stände am Hafen entlang. Vom 28. November bis 22. Dezember ist täglich von 11.00 bis 20.00 Uhr geöffnet, die Imbissstände schließen um 21.30 Uhr.

Der kuscheligste: die Winterzeit ist kalt, nass und ungemütlich? Das Gegenteil verspricht – vor allem für Kinder – der Giengener Steiff Adventsmarkt. Er ist in diesem Jahr vom 5. bis zum 8. Dezember vor dem Museum aufgebaut, Veranstalter sind die Margarete Steiff GmbH und die Stadt im Kreis Heidenheim.

Der verbindendste: In Kernen-Stetten (Rems-Murr-Kreis) gibt es seit mehr als 160 Jahren eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen. Für den 29. November lädt die Diakonie zu ihrem mittlerweile 17. Adventsmarkt rund um den Schlosshof. Hier begegnen sich Behinderte und Nicht-Behinderte, zudem gibt es keine typischen Angebote, sondern vielmehr zahlreiche Produkte aus den Diakonie-Werkstätten.

Der royalste: Aus ihrem Haus kamen zahlreiche europäische Könige – und heutzutage sicher auch das eine oder andere Geschenk, gekauft auf dem Weihnachtsmarkt auf der Burg Hohenzollern. Die Stände befinden sich am ersten und zweiten Adventswochenende aber nicht nur auf dem Gelände der malerischen Anlage, sondern auch in der Stammbaumhalle und im Grafensaal. Und noch etwas ist besonders an diesem Markt: er dürfte einer der wenigen deutschlandweit sein, für den man Eintritt zahlen muss.

Der geometrischste: besonders akurat bei der Stadtplanung war man in Mannheim und Karlsruhe. Letztere Stadt treibt das kurz vor Jahresende rund um ihren Marktplatz noch ein wenig weiter. 2007 wurde dort die nach eigenen Angaben größte Glühwein-Pyramide Süddeutschlands aufgebaut. In diesem Jahr ist der Weihnachtsmarkt (28. November bis 23. Dezember) allerdings wegen der Großbaustelle auf den Friedrichsplatz verlegt worden.

Der goldigste: In Pforzheim gibt es, passend zum wohl berühmtesten Produkt der Stadt, einen "goldenen Weihnachtsmarkt" (noch bis zum 22. Dezember). Alle Stände sind mit Gold geschmückt – und fehlen dürfen natürlich auch nicht die entsprechend illuminierten Sterne.

Der Barock-Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg
(Foto: Julia Schweizer)
Der ganz spezielle: Und natürlich gibt es im Land noch viele weitere besondere Weihnachtsmärkte, vielleicht aber auch nur für euch ganz persönlich, weil ihr damit schöne Erinnerungen verbindet. Stellt ihn und eure Geschichten hier gerne vor und zeigt uns eure Eindrücke!


Die Übersicht über die Weihnachtsmärkte im Land wurde zusammengestellt von Julia Schweizer, Ute Hauth und Frederik Proß.




Über der Schorndorfer Weihnachtswelt und dem Rathaus
thront alljährlich eine Nikolausmütze. Und hier die Geschichte,
wie diese Mütze da hin kam. (Foto und Hinweis: Martin Kalus)

Den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt schmücken nicht nur
viele Stände, sondern auch große Engel. (Foto: Julia Schweizer)

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